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Professor Fritz Lenz wird 90!

Prof. Dr. Dr. h.c. Fritz Lenz feiert am 27. Oktober 2021 seinen 90. Geburtstag. Er wurde 1976 als Nachfolger von Prof. Hilkenbäumer, dem Gründer des Institutes für Obst- und Gemüsebau, nach Bonn berufen. Von 1976 bis 1997 hatte Prof. F. Lenz den Lehrstuhl für Obstbau und Gemüsebau der Universität Bonn inne. In dieser Zeit leitete er das gleichnamige Institut und führte zahlreiche Studierende zum Diplom und über 100 Doktoranden zum erfolgreichen Abschluss. Seine Doktoranden bekleiden heute führende Positionen und leiten Obst- und Gartenbauinstitute nicht nur in Deutschland. 

Prof. Dr. Dr. h.c. Fritz Lenz
Prof. Dr. Dr. h.c. Fritz Lenz

Nach einer landwirtschaftlichen Lehre studierte und promovierte Prof. F. Lenz an der Universität Hohenheim und wechselte zum Obstbauinstitut der TU Berlin (unter Leitung von Prof.  G. Bünemann), wo er habilitierte. Sein wissenschaftliches Interesse galt – nach mehrjährigen Auslandsaufenthalten in Australien und Malaysia und der Tätigkeit am Obstbauinstitut der TU Berlin – den physiologischen Grundlagen des Obstbaus weltweit. Er entdeckte den Mechanismus, mit dem die Frucht die Photosynthese und CO2 -Assimilation der Blätter erhöhte. Diese Grundlagenforschung zur Ertragsbildung umfasste nicht nur den Apfel, sondern auch Citrus; weltbekannt wurden auch seine Assimilationskammern für ganze Apfelbäume. Gastwissenschaftler aus aller Welt – wie USA, England, Israel, Indien, Ägypten und Australien - kamen nach Bonn, um seine Photosynthese- Messeinrichtungen für Obst und Gemüse zu nutzen. Das umfangreiche wissenschaftliche Wirken von Prof. Lenz spiegelt sich in ca. 300 Publikationen wider, darunter viele Arbeiten unter internationaler Beteiligung.

 

Im Jahre 1993 gründete Prof. F. Lenz in Bonn mit Kollegen anderer europäischer Obstforschungseinrichtungen die EUFRIN Netzwerkstruktur, die heute auf vielen Gebieten - wie Züchtung und Sortenevaluierung, Ausdünnung und Verfrühung - gemeinschaftliche Forschungsvorhaben im Obstbau koordiniert. 

 

Nach seiner Emeritierung im Jahr 1997 intensivierte er die internationalen Kontakte – vor allem mit der russ.  Föderation und schuf in Anlehnung an EUFRIN das RUGEFREN (Russian German Fruit Research Network; https://rugefren.wordpress.com/) mit regelmäßigem Newsletter und regte viele Kollegen zum Besuch der Obstanlagen in Russland an.

 

Prof. F. Lenz initiierte viele internationale Tagungen in Bonn: zu Nitrat in Gemüse 1982, Bodenmüdigkeit beim Apfel, Verbesserung und Erhalt der Fruchtqualität (Pome fruit quality, 1996) und mehrmals zur Photosynthese von Obstgehölzen (1982, 1990 und 1992).

 

Seine intensiven Bemühungen um die praktischen Belange des Gartenbaus mit den beiden Versuchsanstalten Klein-Altendorf und Marhof spiegeln sich in der Verleihung der Hans-Tenhaeff-Medaille in Gold vom Berufsstand im Februar 1999 wider.

 

Seine Verdienste wurden darüber hinaus mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Lublin, der Wahl zum Fellow der American Society for Horticultural Science und an der Cornell Universität in New York im August 2008 mit der Auszeichnung für seine Verdienste um die Pflanzenphysiologie im Obstbau von der internationalen Gartenbauwissenschaftlichen Gesellschaft ISHS gewürdigt. Trotz seiner vielen Auszeichnungen beeindruckt seine Bescheidenheit.

 

Wir wünschen ihm weiterhin gute Gesundheit!

Michael Blanke, Uni Bonn