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KoGa mit HortiBonn und LWK NRW auf der 56. DGG Tagung in Braunschweig – Themen von Bodenmüdigkeit und Stickstoffhaushalt im Boden bis Nachhaltigkeit im Garten

Vom 28. Februar bis 1. März 2024 trafen sich 185 Wissenschaftler aus allen gartenbaulichen Disziplinen – inklusive einer großen Anzahl an Nachwuchswissenschaftlern – zur gut besuchten 56. Jahrestagung der Deutschen Gartenbauwissenschaftlichen Gesellschaft (DGG) und des Bundesverbandes der Studierenden und Absolventen des Hochschulstudiums der Fachrichtungen Gartenbau und Landschaftsarchitektur (BHGL) am Thünen-Institut in Braunschweig zur Vorstellung und Diskussion aktueller Forschungsergebnisse im Gartenbau sowie zur Netzwerkbildung.

 

Von links nach rechts: Eike Lüdeling (Universität Bonn), Elisabeth Schwitzky (Universität Bonn) und Michael Blanke (Universität Bonn). © Michael Blanke/ HortiBonn
Von links nach rechts: Eike Lüdeling (Universität Bonn), Elisabeth Schwitzky (Universität Bonn) und Michael Blanke (Universität Bonn). © Michael Blanke/ HortiBonn
Simone Röhlen-Schmittgen (Hochschule Geisenheim)  © Michael Blanke/ HortiBonn
Simone Röhlen-Schmittgen (Hochschule Geisenheim) © Michael Blanke/ HortiBonn

Der Plenarvortrag stammte von einer Absolventin unseres Bonner Institutes: Prof. Beatrix Wächter-Alsanius hat 1990 hier in Bonn zur Bodenmüdigkeit promoviert, bevor sie ihre Karriere in Quebec, Washington und zuletzt Schweden fortsetzte. Im zweiten Plenarvortrag stellte Prof. Traut Winkelmann (Hannover) die Fortschritte in der Erforschung und Bekämpfung der Bodenmüdigkeit bei wiederholter Bepflanzung mit Rosaceen und das BIS3 Gen als verlässlichen Bioindikator vor. Nematoden assoziierte Pilze, Phenole und Phytoalexine gehören zum Ursachenkomplex – bisher konnte keine resistente Apfelunterlage  identifiziert werden. Schwerpunkte der diesjährigen DGG waren Boden und Substrate, mit besonderem Fokus auf Torfersatz durch eine Reihe vornehmlich organischer Stoffe. Insgesamt wurde eine breite Palette von Themen durch ca. 60 Vorträge und etwa 50 Poster behandelt. Reges Interesse fand auch die Green Challenge zur torfarmen Anzucht von Chinakohl mit 6 studentischen Teams. Bei der Bewertung zählte nicht nur das Aussehen der Jungpflanzen, sondern auch die Publikumsbewertung der Projektvorstellung.

 

KoGa war mit je 3 Vorträgen der Universität Bonn und der Landwirtschaftskammer (LWK) NRW vertreten. Dr. Michael Blanke stellte die Nachhaltigkeit des Kunststoffeinsatzes im Gartenbau mit Verbesserungspotential und aktuellen Forschungsprojekten vor, und Elisabeth Schwitzky referierte über die Stickstoff-Mineralisation in obstbaulich genutzten Böden und Humusfraktionierung aus ihrer Doktorarbeit bzw. aus dem Dauerdüngungsversuch in Klein-Altendorf im Vergleich zu einem Parallelversuch in Dresden. Marcel Moll vom Lehrstuhl Nachwachsende Rohstoffe von Prof. Ralf Pude berichtete von der Qualitätsverbesserung und reduzierter Blütenendfäule bei Tomaten durch Calciumapplikation in Klein-Altendorf. Die LWK NRW stellte Forschungsergebnisse zu Tomate, Kartoffel und N-Nachlieferung im Gemüsebau vor.  Interessant waren auch die Entwicklung der neuen IP-Richtlinien mit Nachhaltigkeitskriterien für den Obstbau (Osnabrück), Modellierung der Erntevorgänge bei Apfel sowie ein Beitrag aus Geisenheim zur Mechanisierung der Anzucht von Elsbeerbäumen für Agroforstanlagen.

 

Der Tagungsband ist frei zugänglich unter:
https://dgg-online.org/wp-content/uploads/2024/02/Tagungsband_DGG_BHGL-2024.pdf


Die nächste 57. DGG Tagung findet vom 28. Februar bis 2. März 2025 in Essen statt.              

 

Michael Blanke, Universität Bonn