Mechanisierung von Prozessen

Unkrautbekämpfung mit heißen Ölen aus nachwachsenden Rohstoffen

Der Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft wird zunehmend gesellschaftspolitisch kritisiert. Forderungen werden laut, die Ausbringung bestimmter Herbizide gänzlich zu verbieten.
Das Institut für Landtechnik der Universität Bonn beschäftigt sich daher seit Jahren intensiv mit der Suche nach einem alternativen, effizienten und selektiv wirksamen Verfahren Unkräuter in Reihenkulturen sowohl inter-row als auch intra-row bekämpfen zu können. Hierbei rückten Pflanzenöle aus nachwachsenden Rohstoffen in den Fokus, die auf hohe Temperaturen erhitzt und mittels Sprühapplikation gezielt auf Unkräuter appliziert werden sollen.
Der Ansatz dieses Forschungsprojektes beruht auf den thermophysikalischen und fluidmechanischen Eigenschaften von pflanzlichen Ölen, die im Vergleich zu Wasser wesentlich schneller und auf deutlich höhere Temperaturen (> 100 °C) erwärmt werden können sowie auf der guten Anhaftung an Pflanzenoberflächen. Durch die Nutzung dieser thermophysikalischen Eigenschaften wird eine ausreichende Schädigung des pflanzlichen Gewebes durch Eiweißdenaturierung erwartet, was zum Absterben des Unkrautes oder zu einer Wachstumsverzögerung führen soll.
Auf Grund der Umweltverträglichkeit der Öle aus nachwachsenden Rohstoffen und als mögliches Substitut für chemische Pflanzenschutzmittel bietet dieses thermische Unkrautbekämpfungs­verfahren eine Perspektive für den Einsatz im konventionellen, als auch im Ökologischen Landbau.

 

Bearbeitung/ Kontakt:
Universität Bonn, Institut für Landtechnik, Jürgen Peukert (E-Mail: j.peukert(at)uni-bonn.de)

 

Laufzeit: 2015 – 2017


Finanzierung: Gefördert durch den Lehr- und Forschungsschwerpunkt „Umweltverträgliche und Standortgerechte Landwirtschaft