Archiv 2010

Forschungsergebnisse zu CLM in USA vorgestellt

Auf Einladung der amerikanischen Kollegen präsentierte Dr. M. Blanke vom INRES - Gartenbauwissenschaft der Universität Bonn – als einiger Referent aus Europa - auf dem 106. Obstbaukongress Anfang Dezember 2010 in Washington State die neusten Forschungs-ergebnisse zum Thema CLM- Crop Load Management.

Sein Modell beinhaltet einen integrierten Ansatz von der Erfassung der Blühstärke, neuen Ausdünnungsstrategien, Integration des Spätfrostrisikos nach der Blüte sowie des Junifalls und trägt dazu bei, Alternanz zu vermeiden, d.h. den Wechsel von Jahren mit und ohne Ertrag, Wichtiges Element des Forschungsansatzes ist die Rückverfolgbarkeit des ‚Packouts', d.h. der Sortierergebnisse, die dazu beitragen, die CLM-Strategien von Jahr zu Jahr zu verfeinern.

Die Ergebnisse basieren auf den laufenden, langjährigen Versuchen am KoGa des Campus Klein-Altendorf. An der jährlich stattfindenden Tagung an der Westküste der USA nahmen ca. 1.800 Personen teil aus dem größten Obstanbaugebiet der Welt am Fuße der Rocky Mountains, das sich von Seattle bis ins kanadische Vancouver auf 75.000 ha Obstanbau erstreckt, und ebenfalls wie Klein-Altendorf – durch den Klimawandel - verstärkt Spätfrostrisiko ausgesetzt ist und durch sein Klima einen besonders hohen Bedarf bezüglich Ausdünnung aufweist.


KoGa Expertenwissen auf der INTERPOMA

Worldapple Emblem (c) INTERPOMA
Worldapple (c) INTERPOMA

"Lebensmittelsicherheit und Carbon Footprint" war das Leitthema der INTERPOMA im November 2010 in Bozen in Südtirol mit einem der drei Redner aus dem KoGa. Prof. Massimo Tagliavini von der Universität Bozen eröffnete die "Carbon Footprint" Plenarveranstaltung mit einem Übersichtsreferat über CO2 –Flüsse in einer Apfelanlage, Photosynthese der Apfelbäume und CO2- Einlagerung in den Baumstamm, die aber nach aktuellem Standard nicht in den Carbon Footprint eingehen. Dr. Michael Blanke vom INRES –Gartenbauwissenschaft der Universität Bonn erklärte die Berechnungsgrundlagen für den 'Carbon Footprint' und stellte die Energiebilanz und den CO2-Fußabdruck ('Carbon Footprint') von heimischen gegenüber Äpfeln aus Neuseeland vor. Amjad Karim von "383 ppm", benannt nach dem unerwünschten CO2 Anstieg in der Luft auf heute 383 ppm CO2, berichtete über ein Projekt auf dem Blackmoor Estate in Südengland, den CO2 Ausstoss in Apfelanlagen- z.B. durch bessere Logistik bei der Apfelernte und Abfuhr der Früchte sowie effektiveres Herunterkühlen der Äpfel vor der Lagerung. Alle Vorträge wurden für die internationalen Gäste auch aus Nord- und Südamerika simultan in Deutsch, Englisch und Italienisch übersetzt.

Die Veranstaltung schloss für die Vortragenden mit einer Besichtigung einer der größten Sortiereinrichtungen weltweit, der CAFA Meran mit DCA Lagerung, fahrerlosen Gabelstaplern und einer Sortierkapazität bis zu 70 Großkisten /h.

Die weltgrößte Apfelmesse INTERPOMA findet alle 2 Jahre auf dem Gelände der Messe Bozen statt und wird von den südtiroler Obstbauverbänden organisiert und schloss dieses Mal mit einem Besucherrekord von ca. 15.000 Besuchern - gegenüber 11.000 Besuchern in 2008 - aus 58 Ländern.


Internationaler Gartenbaukongress IHC in Lissabon August 2010

Am 28. internationalen Gartenbaukongress nahmen 6 Wissenschaftler des  INRES - Gartenbauwissenschaft – u.a. mit  einem Kongress-Stipendium der DFG/DAAD teil. Sie übernahmen offizielle Funktionen wie Sektionsleitung, hielten 6 Vorträge vornehmlich im Bereich Pflanzenphysiologie, organisierten mit amerikanischen Kollegen „Kolloquium 6 -Innovationen im Gartenbau“ und stellten 5 Poster – z.B. als extended Poster mit mündlicher Kurzvorstellung vor dem Plenum vor.

Die internationale Gartenbauwissenschaftliche Gesellschaft ISHS mit Sitz in Leuven, Belgien organisiert diesen Kongress alle 4 Jahre in einem anderen Land. Zur Tagung im internationalen Kongresszentrum im Westen von Lissabon am Fluss Tejo kamen ca. 3.500 Wissenschaftler aus der ganzen Welt. Die Tagungsbände erscheinen in Kürze als mehrere Hefte der Acta Horticulturae.

Der nächste internationale Gartenbaukongress findet im August 2014 in Australien und Neuseeland statt.


Berufung in das Board of Directors der ISHS

Herr Prof. Dr. Noga wurde von den Vertretern des Councils der International Society of Horticultural Sciences (ISHS) im Rahmen der diesjährigen Council-Sitzung in Lissabon in das Board of Directors der ISHS gewählt.

Die Amtszeit beträgt 4 Jahre. Das Council setzt sich aus den Delegierten der jeweiligen nationalen gartenbauwissenschaftlichen Gesellschaften aus aktuell 60 Ländern zusammen, wobei die ISHS die Belange der Mitglieder aus derzeit 210 Ländern wahrnimmt und weltweit eine hohe Sichtbarkeit insbesondere durch ihre wissenschaftlichen Publikationsorgane sowie ihre internationalen Symposien und Kongresse genießt. So findet im Durchschnitt jede Woche unter Federführung der ISHS eine internationale Fachtagung in einem ihrer Mitgliedsländer statt.

Mitglieder des Board of Directors der ISHS von links nach rechts: Ir. J. Van Assche (BE), Prof. G. Noga (DE), Dr. K. Hummer (US), Prof. A. Monteiro (PT), Prof. Y. Desjardins (CA), Prof. E. Hewett (NZ)
Mitglieder des Board of Directors der ISHS von links nach rechts: Ir. J. Van Assche (BE), Prof. G. Noga (DE), Dr. K. Hummer (US), Prof. A. Monteiro (PT), Prof. Y. Desjardins (CA), Prof. E. Hewett (NZ), Prof. I. Warrington (NZ).

Grow Award Förderpreise der Landgard-Stiftung

Landgard verlieh am 10.06.2010 erstmals den Grow Award

Logo Grow Award

“Wachsen Sie über sich hinaus!” unter diesem Motto hatte die Landgard Stiftung in diesem Jahr erstmalig den Grow Award ausgeschrieben, um herausragende Leistungen im Gartenbau zu würdigen. Die Landgard-Stiftung verbindet hiermit den Wunsch, innovative Projekte im Gartenbau zu fördern und ein zielgerichtetes Wachstum der Grünen Branche zu stärken.
Zwei der drei Preisträger wurden für Arbeiten ausgezeichnet, die sie in unserem Hause durchgeführt haben. Unsere Preisträger sind Herr Burkard Kautz und Frau Viola Müller.

Preisübergabe an Herrn Kautz.
Preisübergabe an Herrn Kautz.
 Preisübergabe an Frau Müller.
Preisübergabe an Frau Müller.

Die drei Preisträger, von links nach rechts: Viola Müller, Burkard Kautz und Heiderose Hoya.
Die drei Preisträger, von links nach rechts: Viola Müller, Burkard Kautz und Heiderose Hoya.

Burkard Kautz untersuchte im Rahmen seiner Diplomarbeit im Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz (INRES) Fachbereich Gartenbauwissenschaft und in Zusammenarbeit mit der Firma Hort Kinetix die Auswirkungen von Hitzestress auf Trockenzwiebeln (Allium cepa). Hintergrund der Arbeit ist die Bedeutung des Qualitätserhaltes von Zwiebeln nach dem Verlassen des Produzentenlagers, im Lebensmittelhandel und beim Endverbraucher. In seiner Arbeit testete er Messverfahren, um eine Qualitätsbestimmung anhand physiologischer Vorgänge zu bestimmen. Derzeit ist Herr Kautz als Doktorand an der Universität Bonn im Bereich INRES-Gartenbauwissenschaft tätig.
Die Jury des Grow Awards hat sich aufgrund eines starken Praxisbezuges der Aufgabenstellung mit raschen Übertragungsmöglichkeiten in die Optimierung der Lagerung und des Transportes von Trockenzwiebeln, der Aktualität der bearbeiteten Thematik sowie der förderungswürdigen Beurteilung einer weiteren Arbeit in dem Forschungsgebiet für dieses Projekt ausgesprochen.

Preisträgerin Viola Müller untersuchte im Rahmen ihrer Diplomarbeit im Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz (INRES) der Universität Bonn Fachbereich Gartenbauwissenschaft die Bedeutung des Genotyps für die Wuchsleistung von Stevia rebaudiana Bertoni in der Anzuchtphase. Stevia ist seit einiger Zeit als alternatives kalorienfreies, natürliches Süßungsmittel im Gespräch, dessen Zulassung bis Ende des kommenden Jahres von den Fachleuten erwartet wird. Anbauversuche zeigen, dass ein erfolgreicher Stevia-Anbau mit beachtenswerten Erträgen auch unter mitteleuropäischen Klimabedingungen möglich ist. Da bisher noch erhebliche Ertragsschwankungen zu verzeichnen sind, wird nach Möglichkeiten der Ertragsoptimierung bei Stevia gesucht. Eine dieser Möglichkeiten wird in der Verbesserung der Jungpflanzenanzucht- und qualität gesehen. Auch Frau Müller ist seit Januar 2010 an der Universität Bonn im Institut für Nutzpflanzen und Ressourcenschutz, Bereich Gartenbauwissenschaft, als Doktorandin tätig.
Die Jury hat sich wegen der innovative Versuchsanstellung und der aktuellen Thematik der möglichen Zulassung von Stevia als Nutzpflanze sowie dem Potenzial für die Diversifizierung des Anbaus gartenbaulicher Nutzpflanzen in den gemäßigten Breiten für dieses Projekt entschieden.


UN-Tag der Artenvielfalt in den Botanischen Gärten der Universität Bonn

Unter dem Motto "Schatzkammer Botanische Gärten" würdigten die Botanischen Gärten der Universität Bonn den UN-Tag der Artenvielfalt am 22.05.2010 mit einem Aktionstag für die breite Öffentlichkeit. Über 3500 Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit, sich an mehr als 40 Ständen verschiedenster Organisationen über die unterschiedlichsten Aspekte der Biodiversität zu informieren.

INRES-Gartenbauwissenschaft und das Kompetenzzentrum Gartenbau waren vertreten durch Frau Dr. Christa Lankes, die im Nutzpflanzengarten mit Informationen über ein aktuelles Projekt zur Apfel-Züchtungsforschung sowie über Forschungsprojekte zum südamerikanischen Süßkraut (Stevia rebaudiana) sowie zum asiatischen Wassernabel (Centella asiatica) wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Pflanzenarten aus drei Kontinenten vorstellte.


ISHS besucht den Campus Klein-Altendorf

Anfang April wird das Board der International Society for Horticultural Sciences (ISHS) seine Sitzungen in Leuven bestreiten und bei dieser Gelegenheit auch bedeutende Einrichtungen in der Region besuchen. Wir freuen uns sehr, dass neben einer Veranstaltung beim KoGa-Partner Forschungszentrum Jülich am 7. April auch eine Besichtigung des Kompetenzzentrums Gartenbau auf dem Campus Klein-Altendorf am 8. April stattfinden wird.