Archiv 2009

Humboldt-Alumni-Preis für innovative Netzwerkinitiativen 2009

Bild: Humboldt-Foundation/W.Reiher
Bild: Humboldt-Foundation/W.Reiher

Anlässlich der Jahrestagung 2009 der Humboldt-Stiftung in Berlin wurden die ersten Humboldt-Alumni-Preise für innovative Netzwerkinitiativen vergeben.

Die ersten Preisträger sind der Literaturwissenschaftler Adjai Paulin Oloukpona-Yinnon aus Togo, der Ökologe Bakhtyjar Karimov aus Usbekistan und der Gartenbauwissenschaftler Odunayo Adebooye aus Nigeria.

Odunayo C. Adebooye möchte ein Informations-Netzwerk "Scientific and Humanities Research Information Network" (SHRINET) in Nigeria aufbauen. Das Netzwerk hat zum Ziel, Informationsdefizite nigerianischer Nachwuchswissenschaftler abzubauen, die aus dem mangelnden Zugang zum Internet und zu internationalen Publikationen resultieren, und soll die damit verbundenen Nachteile für ihr wissenschaftliches Arbeiten verringern. Erfahrene Humboldt-Alumni sollen vielversprechende nigerianische Nachwuchswissenschaftler beraten und sie bei ihren Bewerbungen um Stipendien, z. B. des Deutschen Akademischen Austauschdienstes oder der Alexander von Humboldt-Stiftung, unterstützen.

Dr. Odunayo C. Adebooye arbeitet auf dem Gebiet der Pflanzenzüchtung und -genetik am Department of Plant Science der Obafemi Awolowo University in Ile-Ife. Er wurde 2006 mit einem Georg Forster-Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung ausgezeichnet und steht seitdem in engem Kontakt mit seinem Gastgeber Prof. Dr. Georg Noga vom Institut für Gartenbauwissenschaft der Universität Bonn, wo er auch zurzeit durch die Alexander von Humboldt-Stiftung gefördert wird. Beide haben gemeinsam mit anderen Humboldtianern ein afrikanisch-deutsches Forschungs-Netzwerk aufgebaut.


Auftaktveranstaltung AgroHort

Am 21. August 2009 fand auf dem Campus Klein-Altendorf (CKA) die Regionale 2010-Auftaktveranstaltung statt, auf der u.a. von Herrn Prof. Dr. Pinkwart, Minister für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes NRW, der „Startschuss“ für das AgroHort-Projekt gegeben wurde. Dieses ist in das Konzept der „Gärten der Technik“ der Regionale 2010 eingebunden.

Am Standort Klein-Altendorf kann nun mit der Etablierung des Science-to-Business Centers AgroHort begonnen werden, in dem die Landwirtschaft und der Gartenbau innovative Konzepte mit neuesten technischen Methoden entwickeln und landschaftsprägend umsetzen werden. AgroHort soll aber auch den direkten Transfer von Forschungsergebnissen in die praktische Anwendung ermöglichen und für die regional ansässigen Unternehmen großes Innovationspotenzial erschließen.

Im Anschluss an diese Veranstaltung konnten sich Politik, Wirtschaft, Verbandswesen und Öffentlichkeit am 22. und 23. August 2009 im Rahmen des Tags der offenen Tür über die neuesten Entwicklungen und Ergebnisse aus Forschung, Versuchswesen und Beratung aus erster Hand informieren. Allein am Sonntag, 23. August 2009, waren etwa 1.500 Besucher zu verzeichnen.


Der Apfeltag in Klein-Altendorf 2009

Halbautomatische Apfelernte, neue Farbmutanten bei Frühäpfeln oder die Ansiedlung von Wildbienen waren nur einige Themen des diesjährigen Apfeltages auf dem Campus Klein-Altendorf am 21. August. Veranstalter waren das DLR Rheinpfalz, die Uni Bonn und die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Die zahlreichen anwesenden Kernobst-Erzeuger konnten sich einmal mehr auf den neuesten Stand bei aktueller Anbau- und Maschinentechnik bringen. Durch die Kombination von Führung und Ausstellung wurde auch dem individuellen Informationsbedürfnis Rechnung getragen.

Dem umweltschonenden Obstanbau konnte in vieler Hinsicht Unterstützung gegeben werden: Durch verbesserte Ausbringungstechnik von Pflanzenschutzmitteln, bei der Auswahl von Baumpfählen oder bei der Ausdünnung. Hier wurden vor kurzem neue Geräte entwickelt, die Blüten von den Zweigen abschlagen. Das spart einerseits Handarbeit bei der späteren Fruchtausdünnung, ersetzt aber auch chemische Ausdünnungsmittel, die in ihrer Wirkung nicht immer sicher sind.

Trotz des einen oder anderen Regentropfens konnten die Teilnehmer mit dem guten Gefühl nach Hause gehen, umfassend und aktuell informiert worden zu sein.


Neuer Partner im Kompetenzzentrum Gartenbau

Das Forschungszentrum Jülich ist neuer Partner im Kompetenzzentrum Gartenbau (KoGa). Dies besiegelten die bisherigen Kooperationspartner – die Universität Bonn und das Land Rheinland-Pfalz - mit dem Forschungszentrum Jülich am 30.04.2009 bei einem Festakt auf dem Campus Klein-Altendorf bei Rheinbach.

Mit dem Eintritt des Forschungszentrums Jülich sieht sich das Kompetenzzentrum nun noch besser für die Zukunft gewappnet. Neue Strategien zum Energiesparen in Gewächshäusern, nicht invasive Methoden zur Analyse von Wachstum, Stoffverteilung, Stress und Photosynthese – das Forschungszentrum bringt hier weit reichende Expertise in der Grundlagenforschung und der Technologieentwicklung in die Kooperation ein.

Sowohl die Forscher an der Universität Bonn als auch das rheinland-pfälzische Beratungs- und Versuchswesen (Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum „Rheinpfalz“) beschäftigen sich seit Jahren mit aktuellen Fragen der gartenbaulichen Praxis. Um Antworten zu finden und einen wechselseitigen Transfer zwischen Wissenschaft und Praxis zu ermöglichen, gründeten die Universität Bonn und das Land Rheinland-Pfalz im Jahr 2002 das Kompetenzzentrum Gartenbau. Der Verbund vereint Grundlagenforschung und angewandtes Beratungs- und Versuchswesen des Gartenbaus unter einem Dach und stellt somit ein bundesweit bisher einmaliges Bindeglied zwischen Wissenschaft und Praxis dar.

Auf dem Campus Klein-Altendorf bei Rheinbach werden derzeit auf 25 Hektar Freilandversuchsfläche die Erkenntnisse der Grundlagenforscher unter praxisnahen Bedingungen geprüft und im Rahmen der staatlichen Beratung in die gartenbauliche Praxis übermittelt. Besonders der Obstbau stand dabei bisher im Mittelpunkt. Die Projekte reichen von kulturtechnischen bis hin zu pflanzenphysiologischen Fragestellungen. So wurden als Kulturschutzeinrichtungen für Süßkirschen Hagelschutznetze und Überdachungen weiterentwickelt und auf ihre technischen, physiologischen und betriebswirtschaftlichen Eigenschaften hin geprüft. Auch mit neue Zusatzstoffen für handelsübliche Düngemittel befassten sich die Forscher.

In Zukunft muss sich die Landwirtschaft auch dem globalen Klimawandel stellen. Es gilt, die Ernte trotz Dürreperioden und extremer Witterung einzufahren. Hierzu wird nicht nur die Anbau-Eignung neuer, Wärme liebender Obstarten und Sorten untersucht, sondern auch Bewässerungsfragen und neue Technologien für die Züchtung von Gemüse in Gewächshäusern erforscht. Derzeit werden moderne Glasbauten für diese Versuche erstellt. Die Glas-Folien-Kombination – bereits seit langem ein Thema gemeinsamer Untersuchungen der Partner – soll zum Beispiel mehr Licht zum Gemüse im Innern hindurch lassen und gleichzeitig den Energieverbrauch deutlich reduzieren. Ein Verfahren, das die Forscher bereits gemeinsam in der Praxis testen.

Die Beteiligung der Jülicher Forscher am KoGa ist auch ein weiterer Schritt zur Verwirklichung der engeren Kooperation, welche die Universität Bonn und das Forschungszentrum Jülich vereinbart haben.